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Als wir 1995 unsere erste Kerb als Raunemer Kerweteam feierten, machte sich niemand Gedanken darum, wie lange es dieses Team geben würde. Im ersten Jahr waren die meisten von uns Anfang/Mitte/Ende 20 und niemand konnte sich vorstellen, wie es Jahre später einmal sein würde.

Jetzt sind es schon 27…28…..29 Jahre und unglaublich viel ist seitdem passiert. Wir haben Mitglieder im Kerweteam kommen und gehen sehen, wir haben mit hunderten Helfern gearbeitet, wir haben weiße und grüne Shirts getragen, wir haben eine Sektbar gebaut und einen Cocktail-Wagen renoviert, wir haben Burger gebraten und Schmalzbrote geschmiert, wir haben uns in Kneipen getroffen und uns im Laden eingerichtet, wir haben ein Grundstück hergerichtet und ein Vereinsheim bezogen, wir haben Kerb auf der Hauptstraße und auf dem Messeplatz gefeiert, wir haben um den Dienstag gekämpft und um unsere Selbstbestimmtheit, wir haben beim Zelten geschwitzt und auf Weihnachtsmärkten gefroren, wir haben Bäume gestellt und den Vadder gestohlen, wir haben eine Pandemie überlebt und eine Ersatz-Kerb gefeiert, wir haben auf- und abgebaut, gepackt, geputzt, getanzt, gesungen, gekehrt, gezapft, gerührt, geschüttelt, geschleppt und gefeiert!

Jetzt ist 2024. Mit unseren „Newbies“ sind wir zwischen Mitte 20 und Anfang 60. Wir haben alte Mitglieder, die von früher erzählen können und neue, die in ihrem ganzen Leben noch keine Kerb ohne Kerweteam erlebt haben! Für sie und viele andere gehören Kerb und Kerweteam selbstverständlich zusammen. Wir können kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wir sind stolz auf 29 Jahre Kerweteam und alles, was wir in dieser Zeit geschafft haben.

Aber so langsam müssen wir feststellen: Wir werden alt! Haben wir früher noch darüber gelacht, dass „die alten“ von Krankheiten und Wehwehchen gesprochen haben, geht es uns heute genauso. Plötzlich hat jemand Knie, ein anderer Schulter, ein dritter Hüfte, privater und beruflicher Stress, und alle haben Rücken! Belastungen, von denen wir früher nicht mal wussten, dass es sie gibt! Unser Nachwuchs gibt sich alle Mühe – aber die meisten von uns sind inzwischen einfach zu alt, um eine Kerb wie die unsere eine Woche lang 24/7 zu managen.

Die Pandemie-Jahre nicht mitgezählt bestimmen wir 2024 schon zum 30. Mal das Programm im Zelt. Viele unserer Gäste sind mit uns gewachsen und vielleicht auch mit uns alt geworden. Irgendwann mussten wir uns allerdings fragen: Sind wir denn noch für die nächste Generation da? Können wir mit unserem Programm noch die jungen Leute ins Zelt locken? Die Malle-Party ist hier ein erster Schritt – aber vielleicht ist es einfach Zeit für einen Wechsel?

Und auf einmal war er da: Der Beschluss, uns zurückzuziehen. Den Weg freizumachen für eine neue Generation. Und die Gelegenheit ist günstig! Aus Alt-Kerwebosch und Alt-Kerwemädels und einigen aus der in diesem Jahr aktiven Kerwejugend hat sich etwas Neues, etwas Großartiges gebildet: die Kerwegemeinschaft! 21 junge Menschen, die alle irgendwie mit der Kerb verbunden und hochmotiviert sind. Sie werden 2024 die Kerb mit uns zusammen durchlaufen, sehen, was sie sich von uns abgucken können und ab 2025 heißt es dann: Die Raunemer Kerwegemeinschaft heißt Sie willkommen im Festzelt!

Das Kerweteam wir es weiterhin geben. Wir sind nicht nur ein Team, wir sind Freunde. Und unser Herz hängt an der Raunemer Kerb! Wir können doch nicht einfach aufhören, Teil der Kerb zu sein! Also werden wir ab 2025 für die Bewirtung des Biergartens zuständig sein, in Zusammenarbeit mit der Kerwegemeinschaft, die dann das Festzelt übernimmt. Zusammen sind wir über 50 Personen, junge und alte. Zusammen werden wir weiterhin dafür sorgen, dass das Bier läuft und unsere Gäste Spaß haben.

Doch jetzt feiern wir erst einmal unsere Kerb 2024!

Denn Kerwejugend, AKBM, Kerwegemeinschaft und Kerweteam sind sich sicher:

Wem ist die Kerb? UNSER!