Heft 2013: 25 Jahre Kerb – Ein Rückblick
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1989 – Es gibt wieder neue Kerweborsch und Kerwemädels! Bei ihrer Darstellung des Baby-Sitter-Boogies steht das Zelt Kopf und die Zeitungen finden den Abend der Vereine „heftiger denn je”. Der Kerwebaum ist zu lang und schon auf dem Weg zum Festplatz bricht die Spitze in einer engen Kurve ab. Egal – mit Hilfe von Handwerksmeistern, Politikern und Vereinsvorständen wird der Baum trotzdem gestellt. Montags stecken die Baby-Sitter-Kerweborsch Bürgermeister Haas in Windeln und die Magistratssitzung findet im Zelt statt – es sind alle anwesend!
1990 – Beim Baumstellen wird es zum ersten Mal gefährlich: Nacheinander reißen beide Seile. Bürgermeister Haas, Ordnungsamtsleiter Peter Mratschek, Gudrun Richert und die Zeltwirte Rössler werden zu Ehrenkerweborsch und –mädels. Die Kerweborsch tanzen zum Itzi-Bitzi-Teeny-Weeny und zum Frühschoppen gibt es Wurstschnappen, einen öffentlichen Friseursalon vom Schnippeler-Karl und die Zeitung schreibt von der „längsten Polonäse Raunheims”.
1991 – Für die Zeltwirte ist das Raunemer Kerwezelt nicht mehr rentabel – also nehmen die Kerweborsch und –mädels die Bewirtung selbst in die Hand und führen das Zelt in Eigenregie. Aber es bleibt noch Zeit für Tradition: Der Baum wird mit Hilfe der Kelsterbacher Kerweborsch gestellt und beim Umzug fährt ein Kerwe-Trabbi mit. Der Bürgermeister versagt beim Gickelschlagen und es gibt zum ersten Mal den Wettbewerb an der Saufmaschine. Zum Glück filmen Zuschauer die Hammelversteigerung, denn es gibt zwei Mitsteigerer, die behaupten, gewonnen zu haben. So kann der Gewinner per Video-Entscheid ermittelt werden.
1992 – Die Kerweborsch übernehmen wieder die Zeltbewirtung und sorgen für ein Riesen-Programm: Die Easy Big Band aus der italienischen Partnerstadt Trofarello spielt auf und samstags platzt beim Auftritt der Welkebach-Group das Zelt aus allen Nähten. Die Kerweborsch führen den Schlumpftanz auf und die Kerwemädels schlagen ihre Borsche an der Saufmaschine!
1993 – Die Anwohner haben sich durchgesetzt: Die Raunemer Kerb dauert jetzt nur noch vier Tage. Der Bürgermeisterwahlkampf macht auch vor dem Kerwezelt nicht Halt und Herbert Haas muss gegen seine Konkurrentin im Erbsentrümmern antreten. Der Baum ist so schmal, dass er nur noch lächelnd „Zahnstocher” genannt wird und die Kerweborsch führen ihr Tanz-Pott-Püree auf: Ballett, Cancan, Tango, Bauchtanz und Strip reißen die Zuschauer von den Bänken.
1994 – In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Baum freitags gestellt und der Umzug auf Sonntag verlegt – und die Umstellung kommt an! Freitags muss sich Bürgermeister Haas beim “Herzblatt” für eine der politischen Damen Raunheims entscheiden und verliert montags das Wettsägen gegen den Kerwevadder Klaus Hampl (der mit einer Kettensäge antritt). Die Kerweborsch führen ihren Nonnentanz auf und ernten Buh-Rufe als sie ihren Rücktritt verkünden.
1995 – Aus den „alten” Kerweborsch und –mädels wird das Kerweteam, das sich jetzt ausschließlich um die Bewirtung und das Programm im Zelt kümmert. Die neue Generation Kerweborsch haben jetzt wieder mehr Zeit für Traditionen und machen Rolf-Amadeus Heuer, Tanja Wicht und Marion Wicht zu Ehrenkerweborsch und –mädels. In Bademantel und mit Krückstock wird freitags zu „Bad Orb, Bad Orb” getanzt und samstags rocken die „Good News” zum ersten Mal im Zelt, während sonntags der Umzug fast in einem Wolkenbruch ertrinkt.
1996 – Die Kerweborsch zeigen sich leichtbekleidet in der Raunheim Dream Men Show und müssen an der Saufmaschine schäumendes Weizenbier trinken. Der dünne Kerwebaum „Spargel” wird mit Hilfe des Kerweteams gestellt.
1997 – Das gab es noch nie! Bürgermeister Haas ist in Urlaub und schickt zum Fassanstich eine Vertretung. Stadtrat Werner Ploen gibt sein Bestes, aber der Moderator muss feststellen „Zum Bürgermeister reicht es noch nicht!”. Die Kerweborsch führen „YMCA” auf und machen ihre Stammwirtin Petra zum Ehrenkerwemädel. Nachts wird der Kerwebaum in der Mitte zersägt und die Spitze gestohlen, doch das „Kommando 23. August” des Kerweteams stellt gleich am nächsten Tag einen neuen Baum. Der Versuch, den Abend der Vereine zum „Kaleidoskop der Vereine” zu machen und ihn auf Sonntag zu verlegen, scheitert.
1998 – Der Abend der Vereine sorgt freitags wieder für ein volles Zelt. Dafür gibt es in diesem Jahr keine Kerweborsch. Also übernimmt das Kerweteam – das noch immer aus den Kerweborsch von 1989 besteht – einen Teil der Traditionen, stellt den Baum, marschiert ins Zelt ein, führt alle alten Tänze auf, macht das Frühschoppenprogramm und belohnt sich mit der Kneipentour. Und das zum 10jährigen Jubiläum!
1999 – Es finden sich wieder Kerweborsch! Die Generation, aus der später die Altkerweborsch hervorgehen, findet zusammen und macht Gudrun Richert-Eber zur Ehrenkerweoma und Rolf-Amadeus Heuer zum Babbawatz. Beim letzten Fassanstich von Herbert Haas fällt der Hammerkopf ab und die Bewerber um diesen Posten, die im Zelt kräftig Wahlkampf betreiben, können sich beim Gickelschlagen beweisen. Die Kerweborsch führen einen Tanz zu „O la Paloma blanca” auf und das Kerweteam bringt das Zelt mit „Wenn die Glocken hell erklingen” zum Toben. Eine alte Tradition wird wieder belebt: Die Kerweborsch sammeln jetzt statt Geld wieder Eier, um sie als Rühreier zum Frühschoppen an die Raunemer zu verschenken.
2000 – Der erste Fassanstich von Bürgermeister Thomas Jühe klappt nicht auf Anhieb – es kommt kein Bier! Und auch die Kerweborsch haben mit dem Baumstellen Probleme: drei Anläufe brauchen sie, bis der Baum steht! Als Backstreetboys begeistern die Kerweborsch das Publikum und werden an der Saufmaschine von den Kerweteam-Mädels geschlagen. Thomas Jühe ersteigert den Hammel und will ihn zum Rasenmähen in den Parkanlagen einsetzen.
2001 – Die heißeste Kerb seit langem – kein Tag unter 30°C! Die Kerweborsch machen Volker Schalle zum Ehrenkerweborsch, zeigen sich zu „Lady Marmalade” in Strapsen und das Kerweteam gewinnt an der Saufmaschine. Traurig: Hammel Odin ist krank und muss eingeschläfert werden.
2002 – In diesem Jahr gibt es keinen Hammel mehr – ein selbst gebasteltes Maskottchen auf Rollen begleitet die Kerweborsch ab jetzt bei ihrem Umzug. Die Borsche präsentieren sich in diesem Jahr mit rot gefärbten Haaren und das Grün gefärbte Kerweteam präsentiert sein Prachtstück: Die neue Cocktailbar! Und sie ist nicht das einzige Prachtstück: Der Baum kann sich in diesem Jahr wirklich sehen lassen! Bürgermeister Jühe ist zum Fassanstich nicht da und schickt ersten Stadtrat Rudi Müller auf die Bühne. Der braucht mehrere Versuche, bis das Bier läuft – es ist eben doch ein Job für den Bürgermeister.
2003 – Die Kerb findet zum 25. Mal „uff de Gass“ statt und gerade in diesem Jahr kann der Baum nicht mehr an seinem angestammten Platz gestellt werden. Kerwevadder Konrad Heuer macht der Stadt einen Strich durch die Rechnung, indem er seine Borsche den Baum einfach durchsägen lässt, so dass sie ihn doch mit Muskelkraft stellen können. Der extra bestellte Hubwagen muss wieder abziehen. Das Kerweteam tanzt in pobackenfreien Hosen und die Kerweborsch machen Marija und Werner Wicht zu Ehrenkerweborsch und –mutter. Das an Stelle der Saufmaschine getretene Metersaufen will nicht so recht ankommen.
2004 – Das im Vorjahr von Bürgermeister Jühe gegebene Versprechen, sich eine Lösung für den Kerwebaum einfallen zu lassen, wurde gehalten: Der Baum wird jetzt mit Hilfe einer Klapphülse, aber immer noch mit Muskelkraft gestellt. Kerwevadder Tim Herrfert und Mudder Nadia Maiss freuen sich diebisch, als der Bürgermeister den Fassanstich spektakulär verhaut und das Kerweteam feiert 10-jähriges mit dem Motto „Ein Team Sie zu knechten – Sie alle zu finden – ins Festzelt zu treiben – und ewig zu binden“. Zum Frühschoppen gibt es wieder die Saufmaschine und erstmals einen Wanderpokal, den in diesem Jahr der Puff-Club mit nach Hause nehmen kann.
2005 – In diesem Jahr finden sich nur 13 Kerweborsch und –mädels um Vadder Andreas Neumann und Mudder Denise Topitsch, trotzdem ist der Baum mit 16 Metern einer der größten seit Jahren. Rudi Müller muss Bürgermeister Jühe beim Fassanstich vertreten und mangels Teilnehmern sagt die SSV ihre Teilnahme am Abend der Vereine ab. Das Kerweteam stiehlt mit seinem Tanz zu „Call on me“ in Strumpfhosen und Stringtangas allen anderen die Schau. In diesem Jahr wird zum ersten Mal der Watz versteigert: Kerwehelferin Biggi freut sich, dass Watz Karim El Yahiaoui an ihrer nächsten Party leicht bekleidet bedienen muss.
2006 – Willkommen bei Freunden – Bienvenu entre amis – Benvenuti tra amici – So titelt das Kerweheft und hier ist der Name Programm! Kerwevadder Gerhard Kraft kann rund 200 Gäste aus den Partnerstädten willkommen heißen. Sie tragen auch mit ihren fulminanten Showauftritten zum „besten Abend der Vereine seiner Geschichte“ bei. Obwohl der Umzug einem Wolkenbruch zum Opfer fällt, nennen die Zeitungen diese Kerb ein Jahrhundertfest.
2007 – In diesem Jahr finden sich wieder einmal keine Kerweborsch und –Mädels, die die Traditionen aufrecht erhalten. Die Altkerweborsch sichern die wichtigsten Gebräuche und stellen mit Unterstützung des Kerweteams den Baum. Der Freitagabend überzeugt mit einem neuen Konzept: „Musik und Tanz unnerm Kerwekranz“- Erstmals werden auch Gruppen von außerhalb auf die Raunheimer Bühne eingeladen. Manfred Vestweber wird als Moderator verabschiedet und stellt seinen Nachfolger Sven Mees vor, der den Abend gemeinsam mit Angelika Walther mit schön hessischer „Schnodder-Schnautze“ moderiert.
2008 – Um Kerwevadder Markus Neumann sammeln sich 23 neue Kerweborsch und –mädels und sorgen wieder kräftig für Stimmung – auch wenn sie den Baum 10 Minuten zu früh stellen und dafür Kritik einstecken müssen. Altkerweborsch Sven Mees moderiert souverän allein den Freitagabend und bringt das Publikum mit einem selbst gedichteten Lied zum Toben. Das Duo „Echt Guat“ ist in diesem Jahr zum ersten Mal dabei und sorgt mit Schunkelmusik beim Frühschoppen für ein volles Zelt.
2009 – Die Kerweborsch um Vadder Romano Valentini und Mudder Ruth Zwickl machen viel Stimmung und ernten viel Lob für ihre Arbeit. Tanja Kranz wird Ehrenkerwemudder. Angefeuert von ihresgleichen legt schließlich Beivadder Maik als Schlagersängerin Andrea Berg sowie Romano als Wolfgang Petry eine kesse Parodie aufs Parkett – das Zelt tobt.
2010 – 1100 Jahre Raunheim! Und wieder besuchen uns Gäste aus der französischen Partnerstadt LeTeil. Deren Tanzeinlagen begeistern freitags und sonntags das Publikum. Da fällt Kerwevadder Maik Schönfelder das Feiern nicht schwer – auch wenn der Rest der Kerb bei Herbstwetter kalt und nass ist.
2011 – 6 Borsche und 6 Mädels – mehr braucht Vadder Thomas Brunner nicht, um für Stimmung zu sorgen. Die Kerwedisco am Freitag nach dem Programm schlägt ein wie eine Bombe. Bei den vielen Tänzern auf der Bühne sorgt sich das Kerweteam um deren Stabilität. Sonntags abends locken die Kerweborsch mit einer Dinner-Show und Spielen Besucher ins Festzelt.
2012 – In diesem Jahr gibt es keine Kerweborsch – aber genug Kerwemädels! Tatkräftig (beim Aufstellen des Kerwebaums) und lautstark (beim Absingen des Kerwelieds) zeigen die Mädels um Mudder Tine Körner, dass es auch ohne Jungs geht. Das Kerweheft ist Rosa, der Hammel trägt eine Schleife und Ehrenkerweborsch Patrick Steinmann trägt einen Minirock. Bürgermeister Jühe ist in Japan und nicht im Kerwezelt. Sein Stellvertreter beim Fassbieranstich Kurt Jenal trifft prompt das Glas und nicht den Hahn.
2013 – Silberhochzeit – 25 Jahre Kerb mit Tanja & Marion & Clyde
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