Heft 2000: Das Vergangene Jahr aus Sicht des Kerweteams

Veröffentlicht von Saskia am

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Für viele Raunheimer, die nicht direkt mit dem Kerweteam oder den Kerweborsch in Verbindung stehen, waren der Streit um die Bierversorgung im Festzelt, die vielen Zeitungsartikel, die Unterschriftenaktion in der Vorweihnachtszeit und schließlich die Befürwortung des Kerweteams für eine Verlegung des Kerweplatzes ein Rätsel. Vielleicht können wir ja mit einer Zusammenfassung der Geschehnisse des letzten Jahres ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

Begonnen hat alles mit der Unterzeichnung des Vertrages zwischen TSV und dem neuen Pächter der Gaststätte des Vereinsheimes. Dieser Vertrag sah vor, dass alles in der Halle und auf dem Bouleplatz verkaufte Bier – insbesondere während der Raunheimer Kerb – über den Pächter bzw. seinen Lieferanten bezogen werden muss. Warum? Wir vermuten das der Pächter mit seiner Brauerei einen Vertrag abgeschlossen hat, in dem er angibt, eine bestimmte Menge Bier im Jahr zu verkaufen. Bei dieser Menge hat er den Verkauf durch das Kerweteam während der Kerb über dessen Kopf hinweg, mit eingerechnet. Das Kerweteam war allerdings mit seinem bisherigen Lieferanten sehr zufrieden und wollte ohnehin nicht mit dem neuen Pächter und auf gar keinen Fall mit seinem Lieferanten zusammenarbeiten, weil sich in der Vergangenheit gezeigt hatte, dass diese Zusammenarbeiten nicht zufriedenstellend verlaufen. Und nun sollte dem Team wegen eines Vertrages, von dem es nichts wusste, vorgeschrieben werden, über wen es sein Bier zu beziehen hat. Die Verhandlungen der Kerweteams mit dem neuen Pächter, in denen sich das Kerweteam sozusagen aus diesem Vertrag freikaufen wollte, scheiterten.

Das Kerweteam fühlte sich vor den Karren anderer Leute gespannt und suchte nach alternativen Lösungen, um die Zwänge, die dieser Vertrag mit sich brachte, zu umgehen. Sollte man das Zelt auf die Straße stellen? Oder nur verschiedene kleine Stände verteilt auf den ganzen Platz betreiben? Ganz aufhören? Oder besteht sogar die Möglichkeit, den ganzen Kerweplatz zu verlegen??? In jedem Fall brauchte das Team die Unterstützung der Stadt und der Öffentlichkeit. Also verteilte es einen Text mit einer Auflistung, seiner Sicht vom Stand der Dinge in der Stadtverordnetenversammlung. Dieser Text gelangte natürlich auch in die Presse und löste eine Schlammschlacht aus, denn weder der TSV noch der Pächter des Vereinsheimes wollten die Anschuldigungen auf sich sitzen lassen. Da aber ein weiteres Aneinanderreihen von Verteidigungen und weiteren Anschuldigungen in der Öffentlichkeit keinem weiterhelfen würde, sondern nur alle Beteiligten wie verfeindete Kindergartengruppen hätte aussehen lassen, hat das Kerweteam auf weitere Stellungnahmen verzichtet. Um aber weiter verhandeln zu können, brauchte das Kerweteam Rückhalt aus der Öffentlichkeit. Deshalb veranstaltete es auf dem Weihnachtsmarkt eine Unterschriftenaktion und führte viele Gespräche mit Besuchern. Die Bilanz war überraschend positiv, viele beglückwünschten das Team zu seinen bisherigen Leistungen, spornten es an, weiterzumachen und sehr viele kamen von selbst auf die Idee, den Kerweplatz wieder an das Stadtzentrum zu verlegen, schließlich sei dort genug Raum und immerhin ist dieser Platz inzwischen Ortsmittelpunkt.

Die Unterschriftenliste und die Kommentare der Besucher gab das: Kerweteam an den Bürgermeister weiter und konnte dann nur noch warten, was passieren würde. Bis allerdings von Seiten der Stadt eine Reaktion kam, überschlugen sich die Ereignisse auf der anderen Seite. Der Pächter des TSV-Helmes musste einsehen, dass die Wahl seines Zulieferers nicht ganz so glücklich war, wie zunächst angenommen. Er trennte sich von ihm und setzte auch den Pachtvertrag mit dem TSV neu auf. Nun ist es, in Absprache mit dem Pächter, möglich, dass das Kerweteam sein Bier bezieht, wo es möchte, allerdings wird dem Pächter die Hektoliterzahl, die während der Kerb verkauft wird, gutgeschrieben. Das entspricht dem Vorschlag des Kerweteams während der ersten Verhandlungen und wurde natürlich mit Freuden akzeptiert. Währenddessen hat die Stadt einen Vertrag mit dem TSV zuwege gebracht, der längst überfällig war. Hier stellt der Verein unter anderem sicher, dass – als Gegenleistung für eine finanzielle Zuwendung – die Stadt im Jahr fünf Veranstaltungen auf dem Gelände oder in der Halle des TSV frei hat, darunter auch die Kerb, dass der Kerwebaum an seinem angestammten Platz aufgestellt werden darf und, dass während der Kerb keine Gegenveranstaltungen in der Halle stattfinden dürfen.

Dass all diese Dinge, die zuvor auch noch in der Schwebe standen, jetzt verbindlich geklärt werden konnten, machte es dem Kerweteam leicht, zu akzeptieren, dass der Platz nicht verlegt werden würde, die Stadtverordnetenversammlung hat den Antrag nach einer Prüfung abgelehnt. Es ist viel böses Blut geflossen und noch mehr böse Worte gefallen, mit Sicherheit haben einige Verbindungen und Freundschaften wegen dieses ganzen Wirrwarrs Kratzer bekommen, aber schließlich konnten sich alle Parteien auf eine Lösung einigen, die für alle zufriedenstellend ist, und die es möglich macht, eine friedliche Kerb zu feiern. lm gleichen Rahmen wie in den letzten Jahren, am gleichen Platz, zu den gleichen Bedingungen und – wahrscheinlich das Wichtigste für die Gäste – zu den gleichen Preisen.

Und das ist alles, was wir wollen.

Euer Kerweteam

Kategorien: AllgemeinKerb

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